Häufige Brandursache: elektrische Geräte

Elektrische Geräte sind aus unserem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern unser Leben und sind oft unverzichtbar geworden. Leider sind sie nicht nur hilfreich, sondern auch eine häufige Brandursache.

Typische Fehler sind keinesfalls nur der klassische Kurzschluss, sondern auch Kriechströme durch Feuchtigkeits- oder Staubeinträge ins Innere, Kontaktfehler („Wackelkontakt“) an Schaltern, Steckern, im Kabel oder Produkt selbst, verursacht durch übermäßige Beanspruchung oder sonstige Beschädigung. Geräte, die Wärme erzeugen, stellen eine besondere Gefahr dar. Diese führen, wenn sie unbeaufsichtigt betrieben werden, besonders häufig zu Bränden. Dabei ist es unerheblich, ob die Wärme für den Betriebszweck erzeugt wird (Kaffeemaschine, Waschmaschine, Trockner, Elektroherd), oder als Nebenprodukt beim Betrieb anfällt, wie es z.B. bei Fernsehgeräten der Fall ist.

Darüber hinaus entstehen Brände schnell, wenn Steckdosen oder Stromkreise durch den Einsatz zu vieler leistungsstarker Geräte überlastet werden.

Sie sollten sich keinesfalls auf den Sicherungsautomaten (die sogenannte Sicherung) verlassen. Die Auslösung kann zu spät oder gar nicht erfolgen, denn zur Ingangsetzung eines Brandes ist weit weniger Leistung erforderlich, als gemeinhin angenommen wird: bereits 80 Watt reichen aus! Die hierfür benötigten 0,35 Ampere liegen jenseits der Absicherung von Stromkreisen, die meist 10 oder 16 Ampere beträgt.

Platz 1 für den Wäschetrockner

Eine Auswertung des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. (IFS), Kiel, hat ergeben, dass die meisten Schäden durch Wäschetrockner entstehen, gefolgt vom Kühlschrank auf Platz zwei und der Geschirrspülmaschine an dritter Stelle.

Bei diesen Geräten sind gleich mehrere Faktoren besonders problematisch:

  • Sie verarbeiten elektrische Energie und Wasser, eine Undichtigkeit kann schnell zu Kurzschlüssen führen.
  • Sie befinden sich meist in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit, welche Kriechströme verursachen kann.
  • Sie arbeiten mit hohen Temperaturen und elektrischen Motoren (mechanische Beanspruchung).
  • Sie werden selten unter Aufsicht betrieben, sodass ein Brand meist erst zu einem sehr späten Zeitpunkt erkannt wird.

Um Brände durch Steckdosenleisten zu verhindern, kann man eine Menge tun. Denn hier sind die Hauptgründe für Brandentstehungen die Überlastung durch den Anschluss von zu großen Verbrauchern und mechanische Schäden durch einen allzu groben Umgang.

Sicherheitsregeln zum Umgang mit elektrischen Geräten

Sie sollten also einige Sicherheitsregeln im Umgang mit elektrischen Geräten beherzigen, um die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Brandes möglichst gering zu halten:

  • Betreiben Sie elektrische Geräte niemals unbeaufsichtigt, nicht während des Schlafs und nicht bei Abwesenheit!
  • Installieren Sie Rauchmelder zur frühzeitigen Branddetektion, insbesondere bei Geräten im Dauereinsatz, wie bspw. Kühltruhen u.ä.!
  • Achten Sie darauf, keine „Billiggeräte“ ohne Prüfkennzeichen einzusetzen. Die Einsparung weniger Euro beim Kauf zahlt sich im nicht unwahrscheinlichen Fall eines Brandes nicht aus!
  • Elektrische Geräte mit GS und VDE Prüfzeichen sind zu bevorzugen!
  • Halten Sie Feuerlöscher vor und lassen Sie diese regelmäßig überprüfen.
  • Setzen Sie Mehrfachsteckdosen mit Schalter ein und schalten Sie nicht benötigte Geräte darüber komplett aus!
  • Schließen Sie Mehrfachsteckdosen immer nur an eine Wandsteckdose an; betreiben Sie niemals mehrere Mehrfachsteckdosen hintereinander!
  • Die Verwendung von Mehrfachsteckdosen mit starr angebautem Stecker ist unzulässig!
  • Betreiben Sie Geräte möglichst nicht im Stand-By-Betrieb!
  • Achten Sie auf die auf den Mehrfachsteckdosen angegebene Maximalbelastung („Watt-Zahl“)!
  • Risiko- und Benutzungshinweise aus der Bedienungsanleitung sind unbedingt zu beachten!
  • Achten Sie beim Einsatz von Heizstrahlern und Heizlüftern darauf, dass ein Mindestabstand von 50 cm zu anderen Gegenständen eingehalten wird!
  • Decken Sie niemals die Lüftungsschlitze und -gitter von elektrischen Geräten ab!
  • Beim Wechsel von Leuchtmitteln prüfen Sie, ob das neue Leuchtmittel die zulässige Lampenleistung („Wattzahl“) der Lampe nicht übersteigt!
  • Betreiben Sie niemals beschädigte Geräte weiter, auch wenn sie noch funktionieren! Wenn dadurch ein Brand entsteht, haben Sie nichts gespart!
  • Auch die Elektroinstallation kann Ursache von Bränden sein. Sie sollten sie daher regelmäßig durch Ihren Elektrofachbetrieb überprüfen lassen, indem er den E-Check durchführt.
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